Eis und Rohkost?
Ob man sich in einer Rohkost-Ernährung dazu entscheidet, auch Eis zu essen oder auf Eis und andere gefrorene Lebensmittel gänzlich verzichtet, das hängt davon ab, nach welcher Lehre man lebt und wie streng man diese umsetzt. Natürlich sollte eine Ernährung mit Rohkost hauptsächlich aus frischen, naturbelassenen Produkten bestehen. Beim Einfrieren von frischem Obst und Gemüse entstehen Nährstoffverluste zwischen 5 und 30 % und durch die Bildung von Eiskristallen können die Zellen zerstört werden. Deswegen ist die beste Variante das sogenannte Schockfrosten, wobei die geringsten Nährstoffverluste entstehen. Umso länger man die gefrorenen Lebensmittel im Gefrierschrank aufbewahrt, umso höher ist der Verlust. Dies spricht also nicht unbedingt für Eis!
Wir Menschen sind aber auch kulturelle, soziale und kreative Wesen. Wir sind in dieser Welt, so wie sie ist, groß geworden. Wir haben Familien, Kinder, feiern Feste und gehen aus. Wir sind Gemeinschaftswesen und wollen dazu gehören. Der Trend zu einer Individualisierung wie wir sie heute kennen ist aus evolutionärer Sicht unglaublich jung. Genau genommen ist die Individualisierung keine 300 Jahre und entstand mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert. Gemeinschaftswesen hingegen sind wir seit Jahrmillionen von Jahren. Negieren wir diesen Aspekt des menschlichen Daseins, indem wir uns aus dem normalen Leben völlig rausziehen, dann wird es uns eventuell nicht gut gehen. Das Essen, die Mahlzeiten sind ein sehr verbindendes Element, welche unsere Zugehörigkeit zur Gemeinschaft markiert und immer wieder aufs Neue bestätigt. Und im Sommer gehört Eis ja irgendwie dazu, oder?!
Wir haben für uns einen Weg gefunden, mit dem wir wirklich glücklich sind. In der Woche, also an den Werktagen, essen wir eine „reduzierte“ Rohkost. Etwas Obst, sehr viel regionales Gemüse und Grünes, dazu ein paar Saaten und Nüsse zum Beispiel in Form von rohem Brot oder einfach zum Gemüse dazu. Am Wochenende leben wir uns kreativ in der Küche aus, probieren Gourmet-Rezepte aus, essen rohe Pasta, Kuchen und im Sommer eben auch Eis. Wir denken, dass wir eines Tages noch andere Rohkost-Erfahrungen machen werden, damit experimentieren werden, wie es ist, noch näher an und in der Natur zu leben. Dafür ist aber eine andere Lebensphase vorbehalten!
Und eines ist doch klar: Das rohe Eis ist 100 mal gesünder als die konventionelle Alternative!
Zutaten:
- Fleisch von 2 Avocados (etwa 250-300g)
- 4 gute EL Kakaopulver
- 10 Datteln, frisch oder eingeweicht
- 3 EL Agavendicksaft*
- 80 ml Wasser
- 1/2-1 Tl Vanillepulver (optional)
- 2 EL Kakaonibs (optional)
* allein mit den Datteln fand ich das Eis nicht süß genug, bei zu vielen Datteln leidet die cremige Konsistenz, daher habe ich es mit Agevendicksaft ergänzt. Bedenkt, dass das fertige Eis weniger süß schmeckt als die Masse, wenn sie aus dem Mixer kommt! Je nachdem wie süß ihr es mögt, macht ihr noch etwas mehr Agavendicksaft hinein.
Zubereitung:
Alle Zutaten, außer die Kakaonibs, in einem Mixer oder mit dem Pürierstab zu einer glatten und konsistenten Masse mixen. Die cremige Eismasse möglichst in eine flache Schüssel geben, die Kakaonibs unterrühren und in den Gefrierschrank stellen. Nach etwa 3-4 Stunden ist das Eis fertig und gerade richtig. Wenn ihr es länger drin lasst, dann solltet ihr das Eis rechtzeitig vor dem Servieren etwas antauen lassen (Länge je nach Außentemperatur!), damit es eine feste aber cremige Konsistenz hat. Optimal ist es, wenn ihr das Eis während des Frierens regelmäßig durchrührt, etwa alle 30 Minuten oder jede Stunde einmal. Ich stelle mir die Eieruhr, damit ich daran denke! 😉
Wichtig: Die Avocados müssen unbedingt sehr reif sein!!
Servieren mit frischen Beeren, verzieren mit Kakaonibs oder gehackten Nüssen. Mmmmmmmmh…
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I want this for breakfast!