Fast anderthalb Jahre ist es nun her, dass wir unseren alten Wohnort verlassen haben. Viele von euch, gerade diejenigen, die uns teilweise schon seit Jahren begleiten, fragen sich, wo genau wir nun leben werden! Heute möchte ich euch die Antwort geben.
Tatsächlich ist es noch gar nicht so lange sicher. Wir hatten so viele Ideen und Möglichkeiten, dass uns eine Festlegung wirklich schwer fiel. Wir könnten an vielen Orten ein Zuhause finden. Gleichzeitig war die Antwort vom ersten Tag da, wir sahen sie bloß nicht (oder ehrlicherweise wollte ich sie nicht wahrhaben 😉 ). Wir sind in meiner alten Heimat Ostfriesland gelandet und werden hier (vorerst, wer weiß das schon?!) bleiben. Das Haus, das mein Vater vor 25 Jahren wieder aufgebaut hat, ist nun unser Zuhause geworden. Ich hätte niemals gedacht, dass ich jemals wieder zurückkehren würde.
Sind wir hier im Paradies gelandet? Ach nee, in Ostfriesland.
Um uns herum ist Natur. Das Haus steht in einer Straße mit wenigen Häusern zwischen Wald und Moor ohne direkte Nachbarn am Ende einer Sackgasse. Wir laufen 3 Kilometer durch das Moor und kommen zu einer Kieskuhle, um dort das ganze Jahr über baden zu gehen. Gehen wir in die andere Richtung, können wir im Wald verschwinden, wo ich morgens keine Menschenseele treffe, wenn ich dort mein Unwesen treibe. Der Garten bietet eine Fülle an Obstbäumen, Beerensträuchern und Wildkräutern. Nachts sehen wir die Sterne leuchten, während wir in die Sauna gehen können! Es weht immer ein herrlicher Wind, denn das Meer ist nicht weit. Ich liebe das. Manchmal kommen die Möwen. Wir hören die Wildgänse und den Kuckuck. Ach, und wir leben hier im Funkloch, wo kommt das noch vor. Hase und Igel sagen sich hier Gute Nacht!
Eine freie Schule gibt es hier auch. Das war ja unsere absolute Bedingung. Sowieso für die Kinder, keine Frage, die Nähe zu Oma und Opa ist für sie das Schönste! Nun leiten wir gerade alles in die Wege, damit Freunde von uns in die Nähe ziehen und wir dann schon sowas wir ein Bullerbü erschaffen können! Es fühlt sich gut an.
Was die alte Heimat in mir auslöst.
Trotzdem fragte ich mich zwischendurch: Warum zur Hölle lande ich denn nun wieder hier?!? Denn wenn ich mal ehrlich bin, habe ich nicht die allerbesten Erinnerungen an meine Heimat. Anders formuliert: Als ich mit 19 Jahren mein Abi in der Tasche hatte, floh ich regelrecht. In meiner Jugend fühlte ich mich hier eingeengt in der Provinz und diese letzten Gefühle vor dem Wegzug waren noch irgendwie präsent. Während eines Waldlaufes dachte ich darüber nach, welche Themen mich gerade beschäftigen. Und da war die Antwort auf die Frage, warum denn alte Heimat. Hier in der Heimat bin ich meiner Kindheit sehr nahe. Ich sehe mich als Kind an den Brombeersträuchern stehen, im Gras liegen, ich erinnere mich an die vielen Stunden in der Natur, mit unserem Hund oder meinen Geschwistern. Ich erinnere mich an das Ursprüngliche in mir. Wie schon gesagt, erinnere ich mich auch an die Enge, die ich in der Jugend spürte, auch an die Verletzungen, die ich erfahren habe und die ich anderen zugefügt habe (ihr wisst schon, die ersten Beziehungen etc.). Auch an die Enge der Schulzeit, die Bewertungen. Ich bin all dem hier so nah, dass es mir wie ein Geschenk vorkommt! Es ist so nah, dass ich all das betrachten und transformieren kann. Meine letzten Programmierungen löschen. Ich spüre, dass ich dadurch tiefer komme und wer weiß, vielleicht lege ich dadurch gerade eine sehr große Kraft frei?
Ob wir hier „für immer“ bleiben? Sagen wir mal so, wir haben die Power, Flexibilität und Freiheit, jederzeit nach unseren inneren Impulsen handeln zu können. Jetzt sind wir hier richtig.
Rezept Rhabarber Cheesecake
Hinweis: Ich liebe es zur Zeit, wirklich tolle Gourmet-Rezepte zu entwickeln. Die sind auf den ersten Blick etwas komplizierter. Aber es lohnt sich, denn z.B. ein Kuchen wird leichter und gibt auch geschmacklich viel mehr her. Ich denke, viele von euch sind mit mir gewachsen und bereit für ein höheres Niveau! Wenn nicht, einfach umwandeln! 😉
Für eine 26er Springform
Schritt 1: Rhabarber & Cashews fermentieren
- 300 g Cashews, mind. 2 Stunden einweichen
- 400 g Rharbarber
- ca. 50 ml gutes Wasser
- 2 Kapseln probiotisches Pulver
Rhabarber in sehr feine Scheiben schneiden. Dabei die äußeren Fäden abziehen, sollten diese sich von selbst lösen. Zusammen mit abgespülten Cashews und Wasser in den Mixer geben und sehr glatt mixen. Da Rhabarber sehr faserig ist, ist dieser Schritt wichtig. Alternativ kann der Rhabarber auch entsaftet werden. Zum Schluss das probiotische Pulver ohne Kapsel dazu geben. Noch einmal durch mixen. In ein Einmachglas füllen, mit einem Tuch abdecken und 12 Stunden (über Nacht) fermentieren lassen.
Das fermentieren macht den Kuchen leichter und verdaulicher. Auch wird eine teil der im Rhabarber vorhandenen Oxalsäure abgebaut. Oxalsäure ist per se nicht schädlich und die Menge im Kuchen unbedenklich (man isst ja nicht den ganzen Kuchen auf einmal! 😉 ).
Boden:
- 150 g gesprosster und getrockneter Buchweizen
- 100 g Pekannüsse
- 75 g Cashews
- etwas Vanillepulver, etwas Salz
- ca. 6-7 Medjool-Datteln
Alle Zutaten bis auf die Datteln in eine Küchenmaschine mit S-Messer geben und mixen. Währenddessen Datteln hinzufügen (natürlich vorher entsteinen). Die Masse ist fertig, wenn sie fein bröselig ist und beim Zusammendrücken zusammen klebt.
Boden der Springform mit Backpapier bestücken und den Teig gleichmäßig drauf verteilen und gut festdrücken. Zur Seite stellen.
Füllung:
- fermentierte Rhabarber-Cashew-Masse
- 250 ml frische, rohe Mandelmilch
- 150 g Ahornsirup
- Saft 1 Zitrone
- Abrieb 1/2 Zitrone
- etwas frischer Ingwer, gerieben
- Prise Salz
- 180 g Kokosöl, flüssig
- 2 EL Lecithin
Alle Zutaten bis auf Kokosöl und Lezithin im Mixer glatt mixen. Am Ende Kokosöl und Lecithin hinzufügen, noch einmal mixen. Über den Boden verteilen und gleichmäßig glattstreichen. Im Gefrierfach oder Kühlschrank (dann länger) fest werden lassen. Wenn im Gefrierfach, dann rechtzeitig vor dem Servieren rausholen.
Tipp:
Für ein Erdbeertopping Erdbeeren klein schneiden, in einer Schüssel mit Kokosblütenzucker vermischen. Etwas stehen lassen, so dass Wasser heraustritt. Dann mit etwas Vanille verfeinern und mit Guarkernmehl andicken.
Noch ein Tipp: Wenn euer Rhabarber sehr grün und nicht rot ist, könnt ihr die Füllung etwas färben, um einen Rosaeffekt zu bekommen. Auf dem Bild ist mit rotem Pulver gefärbt. Ich empfehle, schönen roten Rhabarber zu verwenden, wie ich es in einer anderen Variante getan habe (nicht als Foto vorhanden).
Ich hoffe Eure Kieskuhle hat flache Zugänge, nicht dass es Euch mal runterzieht … Gibts in der Nähe auch was zu mieten für ei schönes Bullerbü 🙂 ?
Kafka
Damit meine ich mieten als Ferienunterkunft (Ferienwohnung) und als Wohnung. Gruß Kafka
Liebe Ute,
Danke für deine Offenbarungen in diesem Blog.
Wir waren vor kurzem das erste mal in ostfriesland zum Urlaub machen. Waren begeistert.
Du erzählst von einer freien Schule als Bedingung. Dieses Thema interessiert mich zunehmend auch wenn der Zwerg grade mal 10 monate ist.
Was hat man unter freien schule zu verstehen? Walddorf? Pestalozzi?
Anderes konzept?
Beste Grüße
Hallo Joanna,
es gibt zahlreiche Schulen, die sich eher auf das freie Lernen spezialisieren. Und so sieht der Unterricht auch aus. Kinder spielen und lernen dabei.
Rebecca Wild und Andre Stern sind gute Ideengeber, wenn man sich für solche Modelle interessiert. Und hier findet man auch ein paar Eindrucke https://www.schoolsoftrust.de/
Viele liebe Grüße
Achim von Nordisch ROh
Mmmh, lecker… Endlich habe ich mir Rhabarber besorgt (habe leider keinen im eigenen Garten) und werde nun die Rhabarber-cashew-masse als Joghurt zubereiten…. Denkt ihr,der hält so lange wie cashewjoghurt (der hält bei mir im Kühlschrank ewig!!) Oder glaubt ihr, dass die Variante mit Rhabarber weniger lange hält? Danke für die inspiration.ich bin froh zu wissen,dass es doch eine Möglichkeit gibt, Rhabarber roh zu essen. 🙂 Liebe Grüße Theresa
Moin
Das Rezept hört sich toll an.
Ich habe meine Ernährung auch wieder auf Roh umgestellt obwohl Ich noch ganz am An fang stehe und ich noch viel zu lernen habe.
Kann man die Cashews durch Hanfsamen ersetzen.
Über eine Nachricht würde ich mich sehr freuen. LG Blanka
Hallo Ute,
vielen lieben Dank für das tolle Rezept- ich hätte nie gedacht, dass Rhabarber so mild schmecken kann?. Der Kuchen ist echt spitze. Hast du einen Tipp wo ich Lecithin sonst noch verwenden kann. Ich habe mir für den Kuchen eine Dose gekauft und jetzt habe ich noch viel übrig ?.
Herzliche Grüße
moin ute, das ist ja witzig, ich habe vor kurzem ein haus mit alten obstbäumen und einem garten in ostfriesland von meinen eltern geerbt……….da ich seit 25 jahren im ausland wohne, werde ich wohl nicht mehr dort hinziehn, aber wer weiss……..noch kann ich mich von dem haus nicht trennen….es ist nicht so einfach..ein ganzes leben aufzulösen,……………zu viele erinnerungen………….aurich kenne ich nur aus meiner berufsschulzeit……..
ich wünsche euch alles gute und wer weiss, vll. komme ich euch mal besuchen, wenn ich wieder in ostfriesland bin……..wie kann man euch finden?
glg madite
Hey Madite! Wow, das hört sich spannend an! Wenn du hier bist, melde dich unbedingt, wir würden uns freuen.
Am besten schreibst du uns eine Mail an nordischroh@gmail.com, dann geben wir die unsere Kontaktdaten!
Liebe Grüße!!