Et voilà! Heute gibt es eine vraiment französische Kürbis-Quiche! Vraiment französisch und vraiment formidable!
Apropos Frankreich! Ich muss euch was erzählen…
Vor Kurzem bekam ich eine Einladung zu einer Réunion. 10 Jahre Erasmus in Paris. Ja, vor ziemlich genau 10 Jahren machte ich mich als junge und verwegene Studentin nach Paris auf. Vor ZEHN Jahren!! Ich war echt platt als ich die Einladung las. So lange ist das schon her?! Ich erinnerte mich ein bisschen zurück und da wurde mir bewusst, wie lange ich mich schon mit dem Thema Rohkost beschäftige. Denn damals in Paris war ich der Rohkost schon eine Weile erlegen. Ich kaufte mir dort während meines Aufenthalts kiloweise Litschis und machte die Märkte unsicher. Und ich führte eine meiner regelmäßigen Fastenkuren durch. Mit der Folge, dass mein marokkanischer Kumpel jeden Tag an meine Tür im Studentenwohnheim klopfte und sich wunderte, dass ich noch lebe. Ich las zu der Zeit Markus Rothkranz, eine meiner ersten Lektüren nach dem Großen Gesundheitskonz. Und ich hörte dort endlich auf zu rauchen, was ich ein paar Jahre zuvor dummerweise begonnen hatte (was mir heute übrigens niemand glaubt, wenn ich es erzähle!).
Jetzt denkt ihr bestimmt: „Wow, so lange schon so konsequent!“ Von wegen! An den Wochenenden besuchte mich oft mein damaliger Freund und ich schlug mir den Bauch mit Baguette und Camembert voll. Ja, so sah es damals aus bei mir, ich schwankte zwischen normaler und roher Kost hin- und her. Und ich glaube sogar, ich habe was die Rohkost angeht ungefähr JEDEN Fehler gemacht, den man machen kann! Bin Fastenkuren falsch angegangen, habe meine Zähne ordentlich in Mitleidenschaft gezogen und habe mir die Rohkost selbst zum Dogma gemacht. Fehler, die ich lange als Scheitern empfunden habe. Mittlerweile habe ich begriffen, dass die Fehler für mich unendlich wichtig waren und mich letztlich so gelassen und entspannt machen wie ich es heute bin. Neuerdings weiß ich außerdem, wofür die Fehler sogar immer noch gut sind! In meinen Workshops kann ich meinen Teilnehmern meine ganzen Erfahrungen weiter geben und so vielleicht dazu beitragen, dass ihre Rohkost-Reise ein bisschen weniger ruppig verläuft! 🙂
Rezept
Für eine 24er Tarteform. Ich verwende eine mit herausnehmbaren Boden.
Zutaten:
Teig:
- 100 g Kürbiskerne
- 100 g Paranüsse
- 5 weiche Datteln
- 50 g getrocknete Tomaten
- 1 EL Sojasauce
Füllung:
- 140 g Cashews, mind. 2 Std. eingeweicht
- 200 g Kürbis (Hokaido)
- 1 Zehe Knoblauch
- Saft 1/2 Zitrone
- 1 EL Hefeflocken
- 50 ml Nussmilch
- 1 EL Flohsamenschalen
- 50 g Petersilie, sehr fein gehackt oder andere Kräuter
… zusätzlich angedörrte Tomaten und Pinienkerne als Deko
Zubereitung:
Für den Teig alle Zutaten in einer Küchenmaschine mit S-Messer zu einem feinkörnigen, leicht klebrigen Teig verarbeiten. Alternativ stellt man aus den Datteln mit etwas Wasser und der Sojasauce eine Paste her, mahlt Kürbiskerne und Paranüsse sowie die getrockneten Tomaten und knetet einen Teig daraus.
In eine Tarteform (die ihr mit Klarsichtfolie oder Backpapier ausgelegt habt) geben und gleichmäßig festdrücken. Dabei einen schönen Rand hochziehen.
Für die Füllung den Kürbis raspeln. Mit den restlichen Zutaten (außer Petersilie und Flohsamenschalen) zu einer Creme mixen. In eine Schüssel füllen und fein gehackte Petersilie sowie Flohsamenschalen gründlich unterrühren. Dann auf den Boden geben, gleichmäßig verteilen und glatt streichen. Am besten über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.
Hinweis: Es ist Tomatenzeit und es gibt so leckere, regionale Tomaten, dass wir immer viel zu viel kaufen! Ich liebe es, sie in Scheiben zu schneiden und ca. 8-12 Stunden zu dörren, ganz ohne Marinade oder Ähnliches. Eine schöne Deko! 🙂
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Pingback: 6 Gemüse, die man wirklich roh essen kann! – Nordisch Roh
braucht man für das rezept einen rohkost-ofen? oder ist der boden nach dem ziehen über nacht fertig?
Hallo Manuela,
für das Rezept ist ein Dörrofen nicht nötig.
Viele liebe Grüße
Achim
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Wieso hast du deine Zähne in Mitleidenschaft gezogen? O_O Kann das etwa passieren bei roher Ernährung?
Jaaaaaa!
Bei zu vielen Früchten kann man ein schönes Zuckerproblem bekommen. Und das führt ja bekanntlich zu Karies (war bei mir Gott sei dank noch nicht so weit!). Kenne viele Fälle und auch Rohkost-Kinder mit diesen Problemen… 🙁
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Habe die Quiche heute gemacht und bin schwer begeistert! So lecker!!!! Erst habe ich eine Portion direkt nach dem Zubereiten gegessen (mhmmmm..!) und dann das Ganze über Nacht im Ofen getrocknet. Noch leckerer! Mit einem frischen grünen Salat, einfach der Hammer. Ich finde es super, dass Nordisch Roh die kulturellen Aspekte des Essens berücksichtigt, ich habe schon so lange nach einem rohen Quiche-Rezept gesucht. MERCI! 🙂
Hi Ute,
danke für das tolle Rezept und den einleitenden Text kann ich gut nachvollziehen, da ich ganz ähnliche Erfahrungen wie du gemacht habe… 🙂
LG Karina
Klingt sehr lecker, werde ich sicher ausprobieren.
Hej,
tolles Rezept. Die Tomaten, werden die dann innder kurzen Zeit so trocken, das sie sich gut lagern lassen?