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„Papa hat neue Hühner geholt!“ Unsere zweite Hühner-Rettung

"Papa hat neue Hühner geholt!" Unsere zweite Hühner-Rettung 7

Vor einer Woche haben wir vier Hühner aus einer Hühnerrettung aufgenommen. Achim erzählt euch heute davon:

Da steh ich also mit einem riesigen Kaninchenkäfig irgendwo im Hamburger Nirgendwo. An einem Sonntag um 7 Uhr aufstehen, um in aller Herrgottsfrühe irgendwelche Hühner abzuholen, früher hätte ich wohl erst mal mürrisch einen Kaffee verlangt. Aber heute ist bekanntlich alles anders. Ihr wisst ja, Rohkost macht jung, hübsch und fit. Okay, müde bin ich trotzdem irgendwie und ein wenig verlassen fühle ich mich auch hier am Stand von „Rettet das Huhn“ am Tierheim in Hamburg. Neben mir vier Rentner, die irgendwie auch etwas mürrisch wirken. Lust auf ein Gespräch kommt da nicht auf bei mir. Dafür scheint Laura aus dem Orga-Team von „Rettet das Huhn“ umso redseliger und erzählt mir, wie hier der Hase bzw.das Huhn läuft. „In einer halben Stunde kommt der Hamburger Wagen. Wir sind voll im Plan“, erklärt sie mir. Zumindest ist man hier organisiert, denke ich mir. Ich latsche erst mal wieder zum Auto. Komisch, bei der letzten Rettungsaktion hat Ute doch jede Menge nette Leute kennengelernt. Zum Beispiel Stephanie aus unserem Dorf, die einen Plastikfrei-Blog betreibt oder Marc und Alina, von denen wir jetzt zwischenzeitlich einen Hahn und eine hübsche Henne aus Naturbrut für unsere Hühnerbande bekommen haben.

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Wie ihr bereits erahnen könnt, ist in unserem Hühnerstall seit dem letzten Artikel über unsere erste Hühnerrettung vor mehr als einem Jahr echt viel passiert. Nicht nur, dass ich eigentlich jeden Tag in Hühnerkacke trete, eine frohe Botschaft, die mir unsere freilaufenden Hühner auf unserem Grundstück hinterlassen. Nein, unsere Hühnerschar ist gewachsen, wenn auch zwischenzeitlich sehr tragisch geschrumpft. Aber die positiven Neuigkeiten zu erst. Im Winter ist Jens der Hahn zu uns gekommen. Ein Jungspund, der mit seiner Verantwortung manchmal etwas überfordert ist. Trotzdem genießt er den Status des Hahns im Korb und hält die Hühnerdamen mehr oder weniger zusammen. Zumindest rennt er wild und aufgeregt hin und her, wenn unsere Damen sich mal wieder über unser Gelände verteilt haben. Aber ansonsten ist er wirklich ein lieber Zeitgenosse, der gerne den Chef raushängen lässt, aber im Herzen ein lieber ist. Was soll ich sagen, er ist echt ein Highlight!

 

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Jens!

Traurigerweise sind in den letzten Monaten drei unserer geretteten Hühner verstorben. Unsere Tierärztin meinte, dass sei bei Legehennen leider nichts Ungewöhnliches. Trotzdem war es sehr traurig. Insbesondere deswegen, weil unser zahmes Huhn Elli, das vor allem den Kindern sehr nah war, dabei war.  Alle zusammen waren zu ständigen Begleiterinnen bei Gartenarbeiten geworden. Am Ende war es sogar so dramatisch, dass Jens mit unserem Huhn Gloria alleine war und wie es schien auch dieses Huhn sich zum Sterben bereit machte. Da sprangen die Hühner von Alina und Marc ein. Ebenfalls gerettete Hühner, die unser verbliebenes Huhn verstärken sollten und dem Hahn wieder eine Aufgabe geben sollten. Was soll ich sagen, Gloria gesundete auf Grund der neuen sozialen Kontakte und ist wieder topfit. Vor kurzem kam dann noch das Lieschen zu uns. Ein junges Huhn, das wirklich sehr hübsch ist und vielleicht auch ein paar Küken bekommen könnte (die hybriden Legehennen haben keinen Bruttrieb). Ganz zur Freude von Karla, die ganz wild darauf ist, dass auf unserem Hof noch kleine gelbe, flauschige Küken ihr Unwesen treiben. Und nun sollte es noch mal vier neue gerettete Hühner dazugeben.

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Das hübsche Lieschen

Langsam schlendere ich wieder zurück zum Treffpunkt der Hühnerrettung. Die Ansammlung iat größer geworden. Tätowierte, Familien und die bereits erwähnten Rentner stehen zusammen und tauschen angeregt Hühnergeschichten aus. Dabei wirken die Rentner mittlerweile auch viel offener und netter. Alle warten auf den Transporter, der auch just in diesem Moment angefahren kommt. Ein Mitarbeiter des Tierheim sitzt am Steuer. Bevor er auf die Auffahrt fährt, hält erst mal auf der Straße an, kurbelt die Scheibe runter und macht ein paar Hühnerwitze. Alles lacht.

Jetzt beginnt die Verteilaktion. Die Klappe des Pferdanhängers und die Hecktür des  VW-Bulli werden geöffnet. Aus großen Plastikboxen gucken unzählige gerettete Hühner, die heute eigentlich hätten zum Schlachter kommen sollen. Sie sehen zum Teil arg zerrupft aus und mir tun die armen Viecher sehr leid, wie sie da so aufgeregt und verstört rausgucken. Neben mir höre ich in einer Unterhaltung, dass die Hühner viel besser aussehen als beim letzten Mal. Ehrlich gesagt, will ich mir dann gar nicht vorstellen, wie die aussahen.

Eine lange Schlange bildet sich hinter dem Anhänger. Alle warten geduldig und man unterhält sich angeregt. Die ersten Hühner wandern in die mitgebrachten Transportboxen der Abholer. Ab in die Freiheit. Einige Hühner haben es mit der Freiheit sehr eilig und büchsen dann und wann, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt, aus, werden aber schnell wieder eingefangen. Endlich bin ich an der Reihe. In meinem Käfig landen vier weiße Hühner, die relativ ramponiert aussehen, aber noch sehr agil sind. Ich verabschiede mich und verlade meine wertvolle Fracht im Kofferraum. Ab geht’s nach Hause. Mal gucken, was Jens zu dem Zuwachs sagen wird.

Zu Hause angekommen sind Karla und Arvid ganz aus dem Häuschen. „Papa hat weiße Hühner geholt!“ Zusammen tragen wir die Hühner in den Hühnerstall und zeigen ihnen ihre neue Heimat. Es wird noch einige Tagen dauern bis sie ihren Platz finden werden und sich wie die anderen Hühner frei auf dem Grundstück bewegen. Auch müssen sie sich erholen, wir peppeln sie mit Weizenkeimen auf. Erstaunlicherweise werden die neuen Hühner von den anderen ignoriert, noch nicht einmal der Hahn hat Interesse. Er ist immer noch ganz verzückt nach seinem Lieschen.  Was auch nicht schlecht ist, dann können wir euch vielleicht beim nächsten Mal von Nachwuchs berichten! 😉

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Huhn aus der letzten Rettung – erholt und zahm!

2 Gedanken zu „„Papa hat neue Hühner geholt!“ Unsere zweite Hühner-Rettung“

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