Vor einigen Jahren machte ich im Herbst einen kleinen Italien-Trip. Am Ende der Reise landete ich in Kalabrien, der südlichsten Region Italiens. Nahe eines Gebirgsflusses, an dessen Ufer wilde Olivenbäume wuchsen, kam ich in ein kleines Dorf. Vor einem Haus saßen ein paar ältere Italiener und spielten Schach. Ich ging zu ihnen und fragte sie,ob es hier irgendwo etwas zu Essen gäbe. Etwas mürrisch zeigten sie mit ihrer Hand die holprige Straße herunter und murmelten etwas in ihre schwarzen Bärte. Da ich das Wort „Ristorante“verstand, war ich guter Hoffnung und setzte mich wieder in Bewegung.
Und tatsächlich. Ich kam an ein von außen gelb gestrichenes altes Steinhaus, vor dem ein paar Italiener aßen und tranken. Ich schaute mich nach dem Namen des Restaurants um, aber fand nirgends ein Schild. Während ich etwas verunsichert drein schaute und überlegte, ob dieses wirklich ein Restaurant sei, kam ein Mann heraus mit zwei Tellern vollgefüllt mit herrlich aussehender Pasta und stellte sie auf einen Tisch. Er sah mich und winkte mir freundlich herein! Ich folgte der Einladung und setzte mich drinnen an die alte Holztheke. Der Mann stellte sich vor, er sei Luigi, der Chefkoch. Ich fragte ihn nach der Pasta. Er lachte und verschwand in der Küche. Etwa 10 Minuten später kam er mit einem Teller Pasta zurück und stellte sie vor mich auf die Theke.
Die Pasta schmeckte einfach herrlich nach sonnengereiften Tomaten und frischen Kräutern. Es war definitiv die beste Pasta meiner Reise. „Was ist das Geheimnis?“ fragte ich Luigi. Er grinste. „Es ist Rohkost. Wir essen hier alle nur Rohkost.“ Ich war sprachlos. „Rohkost…?“ Luigi erzählte mir, dass dies im Dorf eine jahrhundertalte Tradition war und er die Kunst der Rohkost von seinem Urgroßvater gelernt hatte. Er erzählte, dass immer wieder Wissenschaftler in das Dorf kämen, um hinter die Vitalität und Gesundheit der Bewohner zu kommen, die fast alle über hundert Jahre alt wurden. Aus Angst vor einem weltweiten Ansturm reicher Health & Wellness – Touristen erzählten sie nie etwas von ihrer Rohkost und gaben auch ihr Restaurant nicht zu erkennen. Sie speisten die Wissenschaftler mit ein paar Flaschen Olivenöl ab, die damit glaubten, das Geheimnis gefunden zu haben. Normale Gäste wie ich es war, verirrten sich nur selten in das abgeschiedene Dorf. Deswegen bekam ich, nachdem ich meine Reise weiter fortsetzen wollte, neben der obligatorischen Flasche Olivenöl auch das Rezept der Pasta!
Zum Rezept:
Zutaten für etwa 4 Portionen:
- 1 Butternut Kürbis
Für die Sauce:
- 100 g Walnüsse, über Nacht eingeweicht
- 3 Tomaten
- 50 g getrocknete Tomaten, mehrere Stunden in Wasser eingeweicht
- 10 frische Datteln (oder nicht frische mehere Stunden in Wasser eingeweicht)
- Saft 1/2 Zitrone
- 1-2 Knoblauchzehen
- 1 Handvoll frischen Basilikum
- weitere italienische Kräuter nach Geschmack (z.B. von Sonnentor, etwa 1 gestrichener EL)
Die Hälfte der Walnüsse mit den angegebenen Zutaten in den Mixer füllen (Basilikum und Kräuter aussparen). Alles mixen und mit soviel Wasser auffüllen, dass man circa einen Liter erhält. Wenn alles vermixt ist, Kräuter hinzufügen und nochmals kurz mixen. Basilikum sowie die übrigen Walnüsse fein hacken und unter die Sauce rühren.
Aus dem Kürbis Nudeln zubereiten. Je nach Ausstattung kann man sich mit einem Spirelli abmühen oder man reibt, hobelt oder schneidet den Kürbis in die gewünschte Pasta-Variante. In jedem Fall sollten es feine Stücke sein. Für den Effekt aus Chashews „Parmesan“ machen. Auf Tellern servieren und fertig!
Hinweis: Die Tomatensauce schmeckt natürlich auch zu anderen Pasta-Varianten!
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Danke für das tolle Rezept – werde es im Sommer dann jedenfalls ausprobieren. Die Geschichte dazu ist auch sehr interessant.
Ich frage mich nur, was die getrockneten Tomaten in dem Rezept für einen Zweck haben? Stattdessen kann man ja auch frische verwenden und das Wasser weglassen – kommt auch auf dasselbe raus, oder?
Nicht ganz, denn es macht schon einen Unterschied, geschmacklich und auch in der Konsistenz. Das Rezept lässt aber sicher viel Spielraum für eigene Prioritäten! 🙂
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Coole Geschichte, klingt zu toll um wahr zu sein. 🙂 Danke für Teilen