Kennt ihr die ideale Rohkost-Welt? Die ohne Ausnahmen und Rückfälle? Die der maximalen Gesundheit, perfekten Körpermaße und einem permanenten Glücksrausch? Was, ihr kennt sie nicht? Dann macht ihr wahrscheinlich noch etwas falsch. Falsch machen kann man in der Rohkost nämlich ganz, ganz viel. Aber fangen wir doch mal beim Offensichtlichen an: Vielleicht kauft ihr ganz einfach noch nicht perfekt genug ein.
Denn: In der idealen Rohkost-Welt müssen Lebensmittel nicht nur 100 % roh und „natürlich“ sein, sondern selbstverständlich auch Bioqualität besitzen. Weil diese einfach weniger belastet sind. Das wollen wir auch gar nicht bestreiten. Bio scheint tatsächlich die beste Wahl zu sein. Aber wie es mit Idealen nun mal so ist. Sie scheitern meist an der Realität. Zum Beispiel daran: Es mangelt an finanziellen Ressourcen. Auch wenn manche Rohköstler gerne versuchen, die Rohkost als total supermegagünstig darzustellen, können wir aus unserer Erfahrung nur sagen: Das stimmt nicht. Zumindest dann nicht, wenn die oben beschriebenen Ideale erreicht werden wollen (100 % roh plus 100 % Bio). Im Gegenteil, dann ist sie sogar eine ziemlich elitäre Angelegenheit, da man angewiesen ist auf Produkte aus dem 100-Prozent-Roh-Versandhandel (ohne die das Rohkost-Leben zweifelsohne nur halb so schön wäre, will man aber die Privat-Insolvenz vermeiden, sollte man nicht ausschließlich dort kaufen).
Unsere Devise lautet deshalb: Locker bleiben und ruhig auch mal die günstigeren (sprich: konventionellen) Produkte kaufen. Und das muss auch gar nicht unbedingt schlimm sein. Denn nicht alle Lebensmittel sind gleichermaßen belastet und nicht alle Lebensmittel sind durch das äußere Einwirken von Chemie gleichermaßen beeinträchtigt.
Dazu kommt, dass der Druck der Verbraucher auf den Handel in den letzten Jahren massiv gestiegen ist. Dieser hat erfreulicherweise darauf reagiert und eigene Programme zur Verringerung der Rückstände aufgelegt, die deutlich über die gesetzlich erlaubten Pestizidgrenzen hinausgehen. Aldi, Edeka, Metro und Tengelmann akzeptieren zum Beispiel nur 70 Prozent der erlaubten Pestizidrückstände, bei Lidl und Kaufland sind es maximal ein Drittel der erlaubten Grenzwerte. Aldi legt darüber hinaus fest, wie viele Wirkstoffe höchstens gefunden werden dürfen. Ihr seht: Die Welt ist nicht nur schlecht und wir können unsere Geldbeutel ein bisschen schonen!
Bleibt die ganz konkrete Frage: Welches Obst und Gemüse ist denn nun unbedenklich und welches sollte ich lieber in Bioqualität kaufen? Um für uns einen Weg zu finden, haben wir haben dazu ein wenig recherchiert und unsere Ergebnisse in einem zweiten Einkaufsguide für euch zusammengefasst (Teil 1: Rohe Trockenfrüchte und Nüsse aus dem Handel). Dieser einhält ein paar grundsätzliche Tipps sowie eine übersichtliche Tabelle zu einzelnen Obst- und Gemüsesorten. Aber psssssst, nicht verraten, sonst kommen wir nicht in den Rohkost-Himmel für perfekte Rohköstler! 😉
Das pdf findet ihr hier: Nordisch Roh Einkaufsguide Bio oder Konventionell