Als Kind war ich eher wenig begeistert, wenn mein Vater uns im Winter mal wieder Topinambur andrehen wollte. Er wühlte einen Haufen etwas unahnsehnlicher, schrumpeliger Knollen aus der kalten Erde, wusch sie grob in der Regentonne ab und drückte sie uns in die Hand. Während er genussvoll in eine dieser wirklich nicht sehr schönen Knollen biss, fühlten meine Geschwister und ich uns zu diesem erdigen Etwas nicht sonderlich hingezogen, taten als probierten wir und legten sie heimlich wieder zu den anderen Knollen. Nun, vielleicht hätte mein Vater pädagogisch etwas geschickter agieren müssen. Aber als alter Urkost-Sympathisant war dies eben seine Methode. Mein Vater gab es später auf, uns Topinambur zu verabreichen und ich vergaß die Knolle. Bis wir vor drei Jahren aus der Großstadt aufs Land zogen und begannen, unseren Garten zu kultivieren. Und na klar! Mein Vater war mit von der Partie und bevor wir irgendetwas sagen konnten, waren die ersten Knollen schon unter der Erde. Ein Jahr später stand Achim im Winter strahlend mit einem Eimer voll Topinambur vor mir. Nagut, dachte ich, geb ich der Knolle noch mal eine Chance. Achim wusste ja nichts von meinen Kindheits-Erinnerungen! 😉 Und siehe da, es hat sich gelohnt. Mittlerweile weiß ich Topinambur echt zu schätzen und ich bin in gewisser Weise sogar fasziniert. Wie die Alge nach Meer schmeckt, so schmeckt Topinambur nach Erde. Zu Beginn wusste ich nicht so Recht, wie man Topinambur am besten zubereiten kann, aber dann kamen die Ideen und zur Zeit gibt es mehrmals wöchentlich eine schnelle Variante eines Salates mit Topinambur, der mir sooooo gut tut!
Topinambur sooo gesund!
Und schaut mal her, wie wertvoll die Knolle ist! Sie gibt uns Power und macht schön! Und wenn sie direkt aus dem Garten kommt, dann gibt es wohl nichts Besseres, gerade jetzt im Winter!
Topinambur enthält Vitamin A (Sehkraft, Haut, Schleimhaut, schützt die Leber), Vitamin B (Nerven, Haut, Augen), Vitamin C (Abwehr, inaktiviert Gifte, Eisenaufnahme), Vitamin H (Haut, Haare, Nägel), Mangan (Gelenke, Knochen), Kupfer (Sauerstofftransport), Calcium (Zähne, Knochen, Durchlässigkeit Zellwände), Magnesium (Nerven, Muskeln), Selen (Immunsystem, Blutzuckerspiegel), Zink (Haut), Eisen (Blut).
Zutaten:
- 300 g Topinambur, gut abgewaschen
- 1 Birne
- 2 EL geschälte Hanfsamen
- 1 EL Walnüsse
- 3 Datteln
- 1/2 TL Zimt
Zubereitung:
Alle Zutaten in einer Küchenmaschine zu einer körnigen Masse mixen. Alternativ können die Zutaten auch gerieben bzw. gehackt werden. Sehr lecker!!
Hinweis: Wir verwenden Topinambur immer mit Schale, weil sich darain die meisten Vitalstoffe verbergen. Der Salat wird sehr schnel braun, das macht aber nichts, erst recht nicht, wenn man ihn sowieso mit Schale verwendet. Wollt ihr nur das Innere verwenden, dann nehmt ordentlich Zitrone, wenn ihr es hell behalten möchtet.
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Liebe Ute, ich bin seit knapp 2 Monaten stolze Besitzerin eines Sedona Dörrgeräts und lese u.a. Deshalb schon mindestens 3 Monate begeistert Deinen Blog – und habe natürlich schon viele Rezepte ausprobiert. Mein absoluter Favorit zurzeit: Dein Schokoladen-Mousse mit Avocado!! Der Hammer!! Nur dass ich etwas sparsamer mit Datteln bin weil ich schon immer auf den intensiven leicht herben Geschmack von echtem Kakao stehe.
Nachdem ich aufgrund der Erkrankung meiner Mutter wieder zu meinen Eltern ans gefühlte „Ende der Welt“ gezogen bin (nach vielen Jahren in München ist das in der Provinz 500km nördlich definitiv so…) und mit dem einzigen örtlichen Bioladen erstmal warm werden musste, war ich heute hellauf begeistert, tatsächlich Topinambur dort zu finden !! Nachdem ich bei Dir immer wieder diesen Link gelesen habe, wollte ich die Knolle unbedingt probieren und habe die erste gleich mal unvoreingenommen pur probiert. Ich verstehe gar nicht was man an der Knolle nicht mögen kann, finde sie optisch voll okay und geschmacklich erst recht. Halte sie für super kombinierbar – und danke Dir für die Anregung dazu!
Die Walnüsse in meinem Salat sind sogar von unserem eigenen Baum, den ich über alles liebe ;-)) weil es die besten sind die ich je gegessen habe( und wohl je essen werde!).
An dieser Stelle auch ein herzliches Danke für Deine zusammengestellten Links für Online-Bestellungen – meine Eltern sind immernoch irritiert und manchmal überfordert mit meiner Begeisterung über all die himmlischen Rohkostprodukte, die ich online so finde… Und ja man muss aufpassen, dass man dabei nicht „das letzte Hemd“ mit ausgibt – wie du auch so passend geschrieben hast.
Alles Liebe für Dich & Deine Family & mach weiter so!!
LG Veronika
Danke liebe Veronika für dieses tolle Kommentar! Ich musste lachen über dich im Provinz-Bioladen! Herrlich!
Moin. Sorry, nun kommt eine total doofe Frage. Was genau meinst du (und viele andere) mit Küchenmaschine? Für mich ist das ein Gerät zum Teig rühren, also wie ein Handrührgerät („Mixer“) nur in größer. Wo man entweder einen Knethaken hat oder einen Schneebesen zum Sahne schlagen. Dafür habe ich dann auch noch einen Aufsatz mit einer Reibe, damit schredder ich meine Möhren, Äpfel, Kohl, rote Beete…. So. Und dann hätte ich noch einen Hochleistungs-Standmixer, für grüne Smoothies und Co. Aber dann hättest du vielleicht Mixer geschrieben? Kann man damit auch etwas nur stückig oder körnig bekommen?
LG, Conny
Hey Conny! Die Küchenmaschine sollte ein sogenanntes S-Messer verfügen, das in der Rohkost-Küche vielfach verwendet wird! 🙂 Im Mixer funktioniert es mit etwas Geschick auch, aber leider nicht ganz so gut!
Endlich weiß ich, was ich mit meinen Topinambur aus dem Garten machen kann. – Super! Vielen Dank!
Bisher hab ich mich auch immer vor’m Schälen der Knollen gegrault. Auf die Idee, die mit Schale zu essen, bin ich gar nicht gekommen. Ist aber super – habe dein Rezept gerade ausprobiert. Schmeckt mir gut und die Schale war nicht zu merken.
Die Topi’s habe ich mit einer harten Gemüsebürste abgeschrubbt und die sahen doch fast wie geschält aus.
Yes! Das mach ich genau so bestimmt bald wieder!
Sauber!
Das klingt lecker und wird bald ausprobiert!
Für wie viele hungrige Mäuler ist Dein Rezept, Ute? 🙂 Ich liebe Topinambur und raspel die Knollen sonst immer nur in meinen Salat.. Dein Rezept muss ich unbedingt ausprobieren.
Für 2!
Topinambur macht sehr satt, evtl. werden auch drei satt. Je nachdem, ob es noch etwas dazu gibt oder nicht!
Schön, jetzt hab ich endlich einen Grund, diese etwas unansehnlichen Krumpel-Knollen auf dem Markt zu kaufen! Ich wusste bislang nix damit anzufangen 🙂
Danke!
Hehe! Viel Spaß dir beim Entdecken dieses kulinarisches Highlights im Winter!
Leider kann man Topinambur bei uns nur ganz selten mal irgendwo kaufen. Ich hatte erst einmal die Gelegenheit ihn zu probieren. Ich würde ihn sehr gerne öfter in meine Ernährung einbauen.
Keine Angst, der wird bestimmt bald Trend und dann gibts den überall! 😉
Mal wieder ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig es ist, Nahrungsmittel gut zu „verkaufen“. Sonst schrecken andere Personen eher davor zurück, vor unbekanntem ohnehin… 🙂
Wird heute gleich ausprobiert und „verkauft“ mal sehen wie es ankommt. Hier auf den Wiener Wochenmärkten gibt es einige Bauern die die Knolle mittlerweile anbauen.
Na dann bin ich auch mal gespannt aufs Feedback! 🙂
Update – ich finde es wunderbar der kleine und der große Mann finden es nicht so lecker – esse ich es halt alleine
Hehe, auch gut! 🙂 Ja, Topinambur ist eben – selbst in diesem Rezept – gewöhnungsbedürftig!
Ja, und Kinder sowieso! 🙂